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Seniorinnen und Senioren wünschen sich mehr Kulturangebote

15.05.2023

Freizeit, Kultur und Bildung für ältere Mitmenschen – mit diesen Themen hat sich die dritte Oberhausener SeniorInnenkonferenz am 11. Mai befasst. Ziel der Stadt Oberhausen und der sechs Quartiersbüros war es, neue Akzente für ihre Angebote für Seniorinnen und Senioren zu erarbeiten. Veranstalter der Konferenz im Elly-Heuss-Knapp-Quartier war der Bereich Chancengleichheit bei der Stadt Oberhausen.

Die Oberhausener Stadtgesellschaft attraktiv und gerecht für die ältere Generation gestalten – wie wichtig man diese Aufgabe im Rathaus nimmt, machte der Besuch von Oberbürgermeister Daniel Schranz deutlich. Er eröffnete die Konferenz und setzte gleich ein Ausrufezeichen. Denn am Ende seines Grußwortes fragte er, ob den Anwesenden etwas aufgefallen sei. Der Grund: Seine Sätze waren weder von ihm noch von einer anderen Person aus dem Rathaus verfasst worden, sondern von einer künstlichen Intelligenz (KI). Der Text ließ zwar jede Empathie vermissen, doch auffällige Fehler gab es auch nicht. Schranz hatte nun die volle Aufmerksamkeit, als er auf die Chancen, aber auch auf die Risiken der aktuell viel diskutierten KI einging. Bei den Herausforderungen der Digitalisierung werde die Stadt Oberhausen generationenübergreifend ihren Beitrag leisten, versprach der Oberbürgermeister abschließend. Die Volkshochschule präsentierte dazu passend im Foyer moderne Technik.

Weitere Gäste aus der Verwaltungsspitze waren Ralf Güldenzopf, Dezernent für Strategische Planung und Stadtentwicklung, Britta Costecki als Leiterin des Bereichs Chancengleichheit bei der Stadt Oberhausen sowie Ercan Telli, Vorsitzender des Seniorenbeirates der Stadt. Moderiert wurde die Konferenz von Nese Özcelik, Mitarbeiterin im Bereich Chancengleichheit, die auch die Arbeit der Quartiersbüros seitens der Stadt koordiniert.

Geselligkeit tut gut

Um die folgenden Diskussionen anzuregen, stellte Nese Özcelik die professionelle Tanzlehrerin Uta Keup sowie Saskia Leder vor. Leder ist als freischaffende Regisseurin und Schauspielerin tätig, unter anderem entwickelt sie Schauspiele für Ältere. Uta Keup setzt in ihrer Arbeit einen Schwerpunkt in die Entwicklung von Tanzangeboten für Menschen ab etwa 55 Jahren. Dabei geht es ihr gleichermaßen um Bewegung sowie um Geselligkeit. Keup hat unter anderem einen speziellen Rollatortanz kreiert.

Saskia Leder schilderte, wie sie Schritt für Schritt über eine Art Erzählstrang mit den Senioren eine Geschichte entwickelt, an deren Ende eine Aufführung steht: „Die Menschen erkennen, wozu sie noch alles in der Lage sind, und auch die Gesellschaft mit anderen tut ihnen gut.“

Anschließend ging es für die rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die eigentliche Arbeit. Jedem der sechs Quartiersbüros war ein eigener Tisch zugeordnet, an dem nun zu den Themen Freizeit, Kultur und Bildung die bestehenden Angebote für die älteren Menschen analysiert, Kritik formuliert und vor allem die Punkte herausgearbeitet wurden, die sich die Seniorinnen und Senioren am meisten wünschen, die sie am meisten vermissen.

Kultur auch an anderen Orten erleben

Am Ende der Diskussionsrunde stellten alle sechs Arbeitsgruppen je einen Punkt heraus, der sich als Schwerpunkt erwiesen hatte. Fast durchgehend war dies der Wunsch nach mehr kulturellen Angeboten, deren Menge stark nachgelassen habe. Mehr Konzerte, mehr Schauspiel, mehr Kleinkunst, mehr Tanzangebote. Auch die späten Uhrzeiten von Aufführungen seien oft nicht seniorengerecht. Zudem gab es die Anregung, Ausflüge bis hin zu Tagesreisen in Nachbarstädte zu organisieren, um auch dort Aufführungen und Konzerte erleben zu können. Ein viel beachteter Hinweis kam aus dem Team „Mitte/Styrum“: Man sollte Menschen suchen, die Älteren einige wichtige Handwerkstipps geben könnten, damit sie zumindest einige Handgriffe auch selbst erledigen können. Das Team „Osterfeld“ beklagte, dass man sich in der Nachbarschaft oft wenig bis gar nicht kenne. Mehr interkultureller Dialog könne da helfen. Überhaupt müsse die Kommunikation immer wieder angekurbelt werden, damit die Menschen von den bestehenden Angeboten erführen.

Die gesamten Ergebnisse werden nun gesammelt und für die kommende Arbeit ausgewertet.

Am Ende bedankte sich Nese Özcelik für das Engagement sowie die Diskussionen. Sie hofft auf neue Impulse für die Arbeit der Quartiersbüros.