Gedenkausstellung in memoriam Hilde Arlt-Kowski

Grafik “Anima” von Hilde Arlt-Kowski / Foto: Jan Arlt
Grafik “Anima” von Hilde Arlt-Kowski / Foto: Jan Arlt

01.10.2025 - Die in Berlin geborene Künstlerin Hilde Arlt-Kowski war über viele Jahre eine zentrale Akteurin des Kunst- und Kulturlebens in Oberhausen. Als Gründungsmitglied des K 14, des Arbeitskreises Oberhausener Künstler und der Künstlerinnen Initiative Ruhr - die sich später zur Kunstinitiative Ruhr formierte - agierte sie von den 1970er Jahren bis zu ihrem Ableben im Jahre 2015 kontinuierlich als Impulsgeberin für ein lebendiges Kulturleben der Stadt Oberhausen im Strukturwandel und formte und etablierte Schnittstellen zwischen Kunst, Stadtentwicklung und internationaler Vernetzung, die bis heute weiter wirken. Ihre Werke sind poetisch und politisch. Ein zentrales Motiv ist der Mensch in seiner geistes- und kulturgeschichtlichen Evolution. Ihr Gesamtwerk ist ein Plädoyer für die Liebe zu Natur und Kunst, Mensch und Kosmos.

Anlässlich des 10. Todestages Arlt-Kowskis kuratiert ihr Sohn Jan Arlt eine Gedenkausstellung in den Räumlichkeiten der Kunstinitiative Ruhr. Neben Werken der Künstlerin werden auch Arbeiten ihres Vaters Erwin Kowski sowie posthume, intrafamiliäre Kooperationen der drei Generationen umfassenden Künstler-Dynastie präsentiert. Eine multimediale Ebene zeigt neben assoziativen Bildsequenzen filmische Dokumentationen der Künstlerin Raghad aus Paris.

Ausstellungseröffnung

Die Ausstellungseröffnung findet am 12. Oktober 2025 um 17 Uhr in der Galerie KiR auf der Elsässer Straße 21 in Oberhausen statt. Nach einer Begrüßung durch die KiR-Vorsitzende Nicole Tenge sprechen der Kulturdezernent der Stadt Oberhausen Apostolos Tsalastras und die Direktorin der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen Dr. Christine Vogt. Jan Arlt selbst sorgt für musikalische Elemente. Die Ausstellung wird durch mehrere Veranstaltungen begleitet. Am 19. Oktober 2025 um 17 Uhr erinnert Jan Arlt in einem Vortrag an die Lebenswege und -werke seiner Familie. Am 15. November 2025 nimmt die Galerie KiR ab 18 Uhr an den offenen Ateliers Oberhausen “Kunstlicht” teil. Zur Finissage am 23. November 2025 um 16 Uhr spricht die Kuratorin der LUDWIGGALERIE Dr. Sarah Hülsewig mit Jan Arlt über intrafamiliäre Inspiration und Interpikturalität. Die Ausstellung entstand mit freundlicher Unterstützung des Kulturbüros Oberhausen.

Die Öffnungszeiten: 12. Oktober 2025 bis 23. November 2025, mittwochs und freitags: 17 bis19:30 Uhr; sonntags 16 bis 19 Uhr

Kurator-Aufruf

Der Kurator verbindet die Ausstellung mit einem Aufruf: Sollten Sie ein Werk Erwin Kowskis oder Hilde Arlt-Kowskis besitzen, wäre er für die formlose Zusendung eines digitalen Fotos an info@noreal.org zur Vervollständigung eines Werkverzeichnisses sehr dankbar.

Arbeiten aus einem Zeitraum von 1950 bis 2025 verdeutlichen die stilistische, ikonographische und inhaltliche Interkonnektivität zwischen den OEuvres der Familienmitglieder. Das Konzept dieser Werkschau basiert auf dem Phänomen der Erinnerung, die in der griechischen Mythologie als Mnemosyne personifiziert und als Mutter der Musen gesehen wird.

Im digitalen Nachlass aufgefundene Arbeiten sowie ein verschollenes frühes Selbstportrait als Rekonstruktion werden zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Ein zentrales Objekt der Ausstellung ist ein Memory-Spiel mit Arbeiten aus allen drei Generationen - eine Idee der Künstlerin, die ihr Sohn nun realisiert hat. Es ermöglicht eine auf die visuelle Erinnerung bezogene haptische Interaktion der Ausstellungsbesucher und verspricht ein intuitives Erfassen von Vernetzungen innerhalb des familiären Gesamtkunstwerks. Durch die Fusion der drei Lebenswerke entsteht ein überzeitliches Metawesen, das in den 1920er Jahren in Berlin bei Franck, Wolfsfeld, Orlik und Kollwitz, in den 1960er Jahren in Berlin, Essen und Düsseldorf bei Jaenisch, Uhlmann, Heerich, Beuys und van der Grinten sowie um die Jahrtausendwende in Köln bei Larcher, Moore, Kraemer, Klauke und Zielinski studierte: Erwin Hildegund Jan Arlt-Kowski - oder kurz: EHJ Arlt-Kowski.