Baustellen-FAQ
Im Baustellen-FAQ haben wir Antworten auf zahlreiche wiederkehrende Fragen rund um das Thema Baumaßnahmen und Baustellen aufgeführt.
Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte telefonisch an die Baustellenhotline: 0208 825-3456. Sie erhalten die Erstinformationen (Wer baut was und wie lange) zu den Arbeitsstellen. Je nach Anliegen kann bereits intern an die dafür zuständigen KollegInnen verbunden werden. Bei einigen Arbeitsstellen können nur Informationen zu externen Verantwortlichen gegeben werden.
Erreichbarkeit der Baustellenhotline
Montag bis Donnerstag | 9:00 - 15:00 Uhr |
Freitag | 9:00 - 12:00 Uhr |
Was sind die Ursachen von Baustellen?
Der weitaus größte Teil der Baumaßnahmen in Oberhausen findet unter der Straße statt. Dort liegen Leitungen für Wasser, Strom, Gas, Internet oder Abwasser, die regelmäßig repariert, erneuert oder ausgebaut werden müssen.
Auch notwendige Maßnahmen zur Neugestaltung der Stadt, wie zum Beispiel Veränderungen der Verkehrsführung zur Verbesserung des Busverkehrs, der Radwege und der Fußwege oder allgemein zur Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Stadt kommen hinzu. Diese Maßnahmen tragen zur Stadterneuerung, zur Mobilitätswende, zu mehr Grün und zu einem angenehmen Stadtklima bei.
Außerdem gibt es Hochbau-Maßnahmen wie Brückenbauten oder auch Bauvorhaben weiterer Beteiligter, wie der Autobahngesellschaft oder die Deutsche Bahn. Für diese Sanierungen oder Neubauten wird Platz für Container, Gerüste, Bauzäune und Lagerflächen auf Straßen, Parkplätzen, Rad- oder Fußwegen benötigt. Auch das kann zu Sperrungen führen.
Warum gibt es so viele Baustellen?
In der Stadt Oberhausen gibt es mehr als 560 Kilometer Straßenfläche. Darunter befinden sich mehrere tausende Kilometer Leitungen für Straßenbeleuchtung, Strom, Gas, Wasser, Fernwärme, Telekommunikation für schnelles Internet sowie Abwasserkanäle.
Viele Leitungen sind in den 1950er Jahren erbaut worden. Ihre Lebensdauer neigt sich jetzt dem Ende zu. Blickt man auf das Kanalnetz gibt es in Oberhausen sogar Leitungsabschnitte, die über 100 Jahre alt sind. Wird die Netzerneuerung zu lange aufgeschoben und die angesetzte Lebensdauer der Leitungen überschritten, steigt das Risiko für auftretende Schäden. Diese Schäden führen zu kurzfristigen, ungeplanten Baustellen, die aufgrund ihrer Dringlichkeit nicht aufgeschoben werden können.
Damit die Versorgung weiter zuverlässig gesichert bleibt, müssen im Stadtgebiet jährlich zahlreiche Leitungen erneuert werden. Das entspricht allein 50-60 größeren Baumaßnahmen pro Jahr.
Hinzugekommen ist der steigende Bedarf an klimafreundlicher Fernwärme für die Oberhausener Bürgerinnen und Bürger. Aber auch die gestiegenen Anforderungen an die Leistungsfähigkeit und Steuerung der Netze durch Elektromobilität und regenerative Energien spielen eine Rolle. Neue Regelungen des Arbeitsschutzes zur Sicherheit der Bauarbeitenden wirken sich ebenfalls auf den Straßenverkehr aus. Vorgeschriebene größere Abstände zwischen den Arbeiten und dem Verkehr machen zusätzliche Vollsperrungen nötig. Das betrifft etwa ein Drittel aller Baustellen. Ebenso müssen Mindestmaße für Geh- und Radwege sowie die besonderen Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Personen berücksichtigt werden.
Wieso kann man die Anzahl der Baustellen nicht reduzieren?
Wird die angesetzte Lebensdauer von Infrastruktur wie Brücken, Straßendecken oder Leitungen überschritten und die Netzerneuerung zu lange aufgeschoben, kommt es zu Schäden und dadurch zu akuten Baustellen. Diese Baustellen sind weder vorhersehbar noch aufschiebbar und können auch nicht mit bereits laufenden Baustellen koordiniert werden. Die aktuell hohe Zahl an Maßnahmen und die daraus resultierenden Verkehrsbehinderungen machen deutlich, wie wichtig die zügige Erneuerung und der Ausbau einer zukunftsfähigen und sicheren Infrastruktur ist – auch um die Planbarkeit von Baustellen zu ermöglichen. Aktuell werden regulär geplante Baustellen in Ausnahmefällen auch vorübergehend ausgesetzt oder zurückgebaut, wenn durch eine unplanmäßige Verschiebung der Verkehrsflüsse auf Grund von akuten Maßnahmen die Belastungen für den Verkehr zu hoch werden und dies durch eine Verschiebung einzelner Maßnahmen abgemildert werden kann.
Findet eine Koordinierung von Baustellen statt?
Baumaßnahmen werden zwischen allen Bauträgern eng koordiniert: Die Planung beginnt lange im Voraus und wird dann quartalsweise immer detaillierter abgestimmt. Für die Gesamtkoordination steht eine digitale Plattform zur Verfügung, die im Vorfeld dafür sorgt, die Maßnahmen zu optimieren.
Allerdings gibt es Grenzen: Glasfaserausbau hat Vorrang nach Telekommunikationsgesetz und Notfälle oder private Bauarbeiten lassen sich nicht langfristig einplanen.
Warum muss nach einer Leitungsverlegung die Straße mehrmals geöffnet werden?
Neue Leitungen müssen erst verlegt und in Betrieb sein, bevor alte Leitungen außer Betrieb genommen werden können. Andernfalls wäre die Versorgung der angeschlossenen Bürgerinnen und Bürger für die Dauer der Bauzeit unterbrochen. Nach der Verlegung der neuen Leitungen werden die Gräben also teilweise mehrmals punktuell geöffnet, um die Anschlüsse vom alten Leitungssystem auf das neue umzubinden.
Es kommt außerdem vor, dass insbesondere Telekommunikationsanbieter kurzfristig entscheiden, Leitungen zu verlegen oder dass Hauseigentümer/-innen, anders als ursprünglich geplant, doch noch eine Anbindung an das Fernwärmenetz wünschen.
Warum gewinnt man den Eindruck, dass auf eingerichteten Baustellen gar nicht gearbeitet wird?
Auch wenn man keine Arbeiter sieht, passiert oft etwas: So werden in der Zeit Dichtigkeitsmessungen oder andere Aktivitäten durchgeführt, die an der Oberfläche nicht sichtbar sind. Bei Trinkwasserleitungen müssen diese vor der Inbetriebnahme gespült und desinfiziert werden. Dieser Vorgang kann Tage und manchmal Wochen dauern, bis Keimfreiheit vorliegt. Dann ist die Baustelle nicht mit Arbeitern besetzt.
Auch Lieferengpässe und Personalausfälle bei den ausführenden Firmen oder witterungsbedingte Zwangspausen können dafür verantwortlich sein, dass vor Ort keine Fortschritte zu sehen sind: Auf gute Witterungsbedingungen sind vor allem Asphaltarbeiten und Fahrbahnmarkierungen aus technischen und Gewährleistungsgründen angewiesen.
Warum dauern Baustellen manchmal so lange?
Bei manchen Arbeiten im Straßen- oder Rohrleitungsbau sind lange Sperrungen nicht abzuwenden. Dies hängt mit der Verlegetiefe oder mit dem aufwändigen Verlegungsverfahren zusammen. So kann es im Kanalbau vorkommen, dass die Abwasserrohre teilweise in einer Tiefe von bis zu 5,00 m verlegt sind.
Bei den Fernwärmeleitungen sind mehrere Arbeitsschritte erforderlich, um die Leitung zu verlegen. So muss neben dem Tiefbau auch noch die Leitung geschweißt, geröntgt und isoliert werden. Das erfordert deutlich mehr Zeit.
Wenn eine Straße grundlegend saniert wird, muss die gesamte Straße schichtweise aufgebaut werden und erfordert deutlich mehr Zeit als z.B. eine oberflächliche Fahrbahndeckensanierung.
Warum wird nicht am Wochenende oder in der Nacht gearbeitet?
In Wohngebieten und der Innenstadt hat der Lärmschutz Vorrang vor Wochenend- und Nachtarbeit. Dies ist auch gesetzlich geregelt, zum Beispiel im Bundesimmissionsschutzgesetz und der Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm. Auch der Arbeitsschutz spielt eine Rolle: Länger als zehn Stunden hintereinander darf nicht gearbeitet werden.
Wegen des Fachkräftemangels steht den ausführenden Firmen mitunter auch nicht ausreichend Personal zur Verfügung, um mehrere Schichten zu belegen.
Wo kann ich mich informieren und wie werde ich informiert?
Bevor Arbeiten an einer Baustelle beginnen, werden von der Baustelle direkt betroffene Anwohnerinnen und Anwohner üblicherweise über die bevorstehenden Arbeiten, etwa bei möglichen temporären Zufahrtseinschränkungen oder Sperrungen in Kenntnis gesetzt. Dazu werden durch die Versorgungsunternehmen und bei städtischen Baumaßnahmen durch die Stadt bzw. die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen Informationstafeln aufgestellt oder auch Informationsschreiben verteilt. Bei direkter Betroffenheit nimmt die Bauleitung im Vorfeld der Arbeiten Kontakt mit den Anwohner/-innen auf, um Ihre Belange zu erfragen und möglichst zu berücksichtigen, soweit dies im Bauablauf möglich ist.
Wie und wann kann ich mein Grundstück erreichen?
Die Zufahrt des Grundstücks soll während der Arbeiten stets gewährleistet sein. Es sei denn, der Bereich direkt vor der Grundstückszufahrt oder vor dem Hauseingang wird neu hergestellt. Temporär kann es zu Einschränkungen kommen, die aber rechtzeitig mit den Anwohnerinnen und Anwohnern koordiniert werden, so dass die Betroffenen sich darauf einstellen können.
Warum wird nicht im Frühjahr mit dem Bau begonnen?
Die geplanten Baumaßnahmen im öffentlichen Raum werden mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Beteiligten abgestimmt, zum Beispiel Versorgern (Gas, Wasser, Strom, Fernwärme, Glasfaser usw.), öffentlichem Personennahverkehr, Feuerwehr, Polizei. Außerdem müssen politische Beschlüsse gefasst, Ausschreibungen veröffentlicht und Verträge geschlossen werden. Diese Vorbereitungen können je nach Umfang und Komplexität eines Projektes oft Monate bis zu mehreren Jahren dauern. Daher kann der Beginn der Baumaßnahme in der Jahreszeit schwanken.
Warum werden Ver- und Entsorgungsleitungen nicht im Zuge des Neubaus miterneuert?
In der Planungsphase wird der Zustand sowie die sinnvolle Erweiterung oder Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen immer geprüft. Hierfür erfolgt eine Abfrage bei den jeweiligen Leitungsbetreibern und Versorgern. Sollte die Leitungserneuerung notwendig sein, sind weitere Abstimmungsprozesse notwendig.
In einigen Fällen können Leitungen im Zuge der Tiefbauarbeiten miterneuert werden. In der Regel sind dies Stromkabel und Telekommunikationsleitungen. Ein Mitverlegen birgt jedoch ein erhöhtes Risiko für Bauablaufstörungen sowie Verzögerungen der anschließenden Arbeiten. Aus diesem Grund kann es durchaus sinnvoll sein, Versorgungsleitungen im Vorfeld einer Baumaßnahme umzubauen. Auch wenn dann Flächen von Gräben wieder geschlossen werden müssen, die im Zuge der Tiefbauarbeiten nach kurzer Zeit wieder erneuert werden. Sind Straßen, Rad- oder Fußwege fertiggestellt und ein/-e Anlieger/-in stellt danach einen Anschlussantrag bei einem Versorgungsunternehmen (Telekommunikation; Gas, Wasser, Strom, Fernwärme, usw.) kann es erforderlich werden, eine kürzlich fertiggestellte Verkehrsfläche wieder zu öffnen.
Wie erreiche ich meine Buslinie (Ersatzhaltestelle)?
Wenn Baumaßnahmen die Haltestellenbereiche bzw. Streckenabschnitte von Buslinien betreffen, sodass der Linienverkehr nicht mehr aufrechterhalten werden kann, erfolgt dies in enger Abstimmung mit der StOAG, um fahrgastfreundliche Lösungen zu erarbeiten. In der Regel werden in unmittelbarer Nähe Ersatzhaltestellen zur Verfügung gestellt. An den geschlossenen Haltepunkten werden Informationsblätter mit entsprechender Wegbeschreibung zu den Ersatzhaltestellen angebracht.
Wie werden Verkehrsumleitungen geplant?
Zweck einer Umleitung ist es, den Verkehr über Ausweichstrecken zum ursprünglichen Ziel zu führen. Normalerweise werden Straßenbaumaßnahmen in mehreren aufeinanderfolgenden Abschnitten saniert bzw. gebaut. Je nach Abschnitt der gerade gebaut wird, sind evtl. verschiedene Verkehrsbeziehungen betroffen. Da die Sperrungen sich an den unterschiedlichen Bauabschnitten orientieren, kann es durchaus vorkommen, dass sich die ausgeschilderten Umleitungen im Laufe einer Baumaßnahme ändern. In der Umleitungsstrecke kann es zu weiteren verkehrlichen Einschränkungen kommen, z.B. durch das Einrichten von Haltverbotszonen, Geschwindigkeitsreduzierungen etc.
Wie werden Verkehrsumleitungen beschildert?
Eine Umleitung ist für Verkehrsteilnehmer/-innen immer mit Einschränkung verbunden. Um den betroffenen Verkehrsteilnehmer/-innen die offiziellen Umleitungsstrecken aufzuzeigen, werden diese immer beschildert. Die Art und Größe der Schilder und der jeweilige Standort werden nicht willkürlich gewählt, sondern sind in einer Richtlinie für Umleitungsbeschilderung (RUB) genau geregelt. Dadurch wird sichergestellt, dass Umleitungen nicht nur stadtweit, sondern deutschlandweit der gleichen Systematik unterliegen.