Familienzentren werben fürs Ehrenamt in der Familie

Das ehrenamtliche Engagement der Menschen in Deutschland ist nach wie vor groß, doch sich darauf alleine zu verlassen, ist den Verantwortlichen in den Familienzentren und beim Bereich Chancengleichheit der Stadt Oberhausen zu wenig. Sie nutzten den Tag der Familie am 15. Mai, um speziell für ein ehrenamtliches Wirken rund um die Familie zu werben. Zentraler Ort dafür war das Familienzentrum An der Guten Hoffnung in Sterkrade.

Sie werben für ein gemeinsames Ehrenamt von Eltern und Kindern, Aline Schulte, Bettina Carolin Wolle und Jacqueline Hoffmann

Sie werben für ein gemeinsames Ehrenamt von Eltern und Kindern, v.l.n.r. Aline Schulte, Bettina Carolin Wolle und Jacqueline Hoffmann beim Tag der Familie in Sterkrade.  (Foto: Stadt Oberhausen)

„Ein Ehrenamt ist nicht nur die Sache eines Einzelnen, man kann sich genauso im Verbund der Familie ehrenamtlich engagieren“, erklärt Jacqueline Hoffmann, Mitarbeiterin im Bereich Chancengleichheit mit dem Schwerpunkt Förderung des Ehrenamtes in Oberhausen. „Tatsächlich sind wir eher etwas zufällig auf den Gedanken gestoßen, für gemeinsames familiäres Ehrenamt von Eltern und Kindern verstärkt zu werben. Nun sehen wir hier großes Potenzial, denn wir erleben immer wieder, wie gut es ankommt, wenn verschiedene Generationen zueinander finden.“ Das bestätigen auch Aline Schule, Leitung Sozialer Dienst und Koordination Ehrenamt des Seniorenzentrums Gute Hoffnung, sowie Bettina Carolin Wolle, Leiterin der Neuapostolischen Kindertagesstätte. Beide Einrichtungen kooperieren eng miteinander. Gemeinsam möchten sie Eltern und Kinder dazu ermutigen, gemeinsam aktiv zu werden und sich für andere einzusetzen.

Absoluter Mehrwert

Kindergartenkinder sowie Seniorinnen und Senioren besuchen sich im Familienzentrum regelmäßig gegenseitig, um gemeinsam Zeit zu verbringen. „Es wird dann zum Beispiel gemeinsam gemalt, gesungen, gepflanzt, gebastelt, vorgelesen oder wir besuchen gemeinsam den Markt in Sterkrade“, erklärt Bettina Carolin Wolle. Das ist zwar kein Ehrenamt im eigentlichen Sinne, zeigt aber, wie viele Möglichkeiten es gibt, Familien und verschiedene Generationen einander näher zu bringen. „Ein absoluter Mehrwert für die Älteren“, sagt Aline Schulte und führt weiter aus: „Es ist ein Zugewinn sowohl für die Seniorinnen und Senioren als auch unsere Kinder. Viele Kinder haben, aus unterschiedlichsten Gründen, nur selten oder wenig Kontakt zu ihren Großeltern, durch unsere Treffen profitieren beide Seiten.“ Außerdem seien Lesepaten immer sehr gefragt in Kindereinrichtungen. Höhepunkte der Kooperation sind die gemeinsamen Frühlings- und Sommerfeste sowie der Nikolausmarkt.

Was es für Seniorinnen und Senioren bedeutet, ehrenamtlich besucht zu werden, weiß Schulte auch durch ihre Tätigkeit als Koordinatorin für den Raum Sterkrade beim ehrenamtlichen Besuchsdienst „Gesellschaft leben“. Sie schildert ein Beispiel, bei dem ein Senior seit Jahren von einem Vater und dessen Söhnen besucht wird. „Sie nennen ihn mittlerweile sogar Opa, so sehr haben die Generationen hier zusammengefunden.“

Junge Menschen zeigen Interesse

Erfreulicherweise stelle man fest, dass sich auch immer wieder jüngere Menschen wie Studierende für ein Ehrenamt interessieren. Und, Ehrenamt sei auch längst „Multi-Kulti“, ergänzt Schule.

Wer mehr wissen möchte: Unter den Stichworten „Ehrenamt Stadt Oberhausen“ finden Interessierte zahlreiche Hinweise und Informationen zum Ehrenamt sowie Kontaktadressen, von wo aus die Nachfragen zielgerichtet weitergeleitet werden.

Für weitere Informationen und Rückfragen zum Thema stehen interessierten Bürgerinnen und Bürgern folgende Ansprechpartnerinnen zur Verfügung:

Jacqueline Hoffmann und Inga Dander, Bereich Chancengleichheit, Tel.: 0208 825-8116, -8111, E-Mail: ehrenamt@oberhausen.de  
Aline Schulte, Gesellschaft leben, Tel.: 0208 88253-115, E-Mail: a.schulte@gutehoffnung-oberhausen.de 
Bettina Wolle, Nakita Familienzentrum Gute Hoffnung, Tel.: 0208 88253-400, E-Mail: b.wolle@nak-kita.de 


Hintergrund

2007 wurden die ersten Familienzentren in NRW und auch in Oberhausen zertifiziert. Jedes Familienzentrum macht eigene Angebote oder hat sich spezialisiert. Das macht die Vielfalt der Familienzentren in unterschiedlicher Trägerschaft aus. Seit dem Jahr 2020 wurde auch an insgesamt sechs Grundschulen im Oberhausener Stadtgebiet das Angebot der Familiengrundschulzentren etabliert.