Erkenntnisse und Impulse aus dem Themenjahr Wohnen
Stadt Oberhausen zieht Bilanz
17.06.2025 – Mit einer Abschlussveranstaltung in den Räumen des Wissenschaftscampus NRW an der Marktstraße hat der Fachbereich Stadtentwicklung der Stadtverwaltung Oberhausen am Montag, 16. Juni 2025, das Themenjahr Wohnen erfolgreich beendet. Oberbürgermeister Daniel Schranz eröffnete die Veranstaltung und würdigte das Engagement aller Beteiligten mit ihrer vielfältigen Expertise.

„Wohnen ist eines der zentralen sozialen Themen unserer Zeit. Wir wollen, dass die Menschen in Oberhausen zufrieden mit ihrer Wohnung oder ihrem Haus sind und bleiben, so wie es über 80 Prozent in unserer Bürgerbefragung ,Leben in Oberhausen‘ angegeben haben“, sagte Oberbürgermeister Schranz: „Die Ergebnisse des Themenjahrs Wohnen werden uns helfen, die Herausforderungen gezielt anzugehen.“ Das Themenjahr ist ein Baustein des integrierten Stadtentwicklungsprozesses der Stadt Oberhausen. Im Rahmen des Themenjahres 2024/25 beschäftigte sich die Stadt intensiv mit den spezifischen Perspektiven und Herausforderungen des Wohnungsmarkts in Oberhausen. Vielfältige Beteiligungsformate und Fachgespräche wurden ergänzt um externe Analysen und statistische Auswertungen. So entstand eine fundierte Wissensbasis, auf der nun weitere Überlegungen für eine zukunftsfähige Entwicklung des Wohnens in Oberhausen aufbauen können.
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung wurden zentrale Ergebnisse aus dem Themenjahr „Wohnen“ vorgestellt. Die Analyse zeigt: Bis zum Jahr 2040 werden in Oberhausen etwa 6.000 zusätzliche Wohneinheiten benötigt (zwischen 2017 und 2023 wurden durchschnittlich lediglich 210 Wohneinheiten pro Jahr fertiggestellt). Ursache hierfür sind unter anderem die wachsende Zahl kleinerer Haushalte sowie ein erheblicher Teil des Wohnungsbestands, der nicht mehr den aktuellen Anforderungen entspricht – sei es aufgrund von Lage, Größe oder baulichem Zustand. Daraus ergeben sich Herausforderungen wie der Ausbau von großen und bezahlbaren Mietwohnungen für Familien, die Bereitstellung barrierefreier Kleinwohnungen und die Deckung der Nachfrage nach Wohneigentum in attraktiven Lagen. Auch das Einfamilienhaussegment soll erhalten bleiben, um jungen Familien Perspektiven in Oberhausen zu bieten. Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Aktivierung des Bestands und gezieltem Neubau.
Zur Abschlussveranstaltung wurden sowohl interne als auch externe Impulse gesetzt:
- Mario Hofmann, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung der Stadt Oberhausen, präsentierte die zentralen Erkenntnisse aus dem Themenjahr. In seinem Beitrag thematisierte er die Wohnraumbedarfe in Oberhausen bis zum Jahr 2040, den Umgang mit dem bestehenden Gebäudebestand sowie die Frage, welche wohnungspolitischen Instrumente der Stadtverwaltung zur Verfügung stehen. Darüber hinaus stellte er die im Laufe des Jahres erarbeiteten Leitziele vor und leitete daraus konkrete Maßnahmen für die zukünftige Wohnraumentwicklung ab.
- Bernhard Faller, Bereichsleiter beim vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V., präsentierte eine fundierte Übersicht wohnungspolitischer Instrumente, die Kommunen zur Verfügung stehen, um den vielfältigen Anforderungen an den Wohnungsmarkt wirksam zu begegnen. Sein Beitrag betonte die Notwendigkeit einer strategischen Verknüpfung von Bodenpolitik, Wohnraumförderung und sozialraumorientierter Stadtentwicklung.
- Dr. Daniel Fuhrhop, Stadtforscher und Autor, widmete sich dem Thema „Unsichtbarer Wohnraum“. Anhand konkreter Beispiele zeigte er auf, wie ungenutzte Flächen und Räume innerhalb des Bestands aktiviert werden können – sei es durch Umnutzung, Nachverdichtung oder das Teilen von Wohnraum. Sein Beitrag war ein Plädoyer für ressourcenschonende und sozial verträgliche Formen der Wohnraumschaffung.
Die im Themenjahr gewonnenen Erkenntnisse und Empfehlungen werden derzeit in den politischen Gremien der Stadt Oberhausen erörtert. Nach Abschluss der Beratungen durch die Kommunalpolitik wird der Bericht auf der Website www.istek.oberhausen.de veröffentlicht. Dort stehen neben diesem Bericht auch weitere interessante Dokumente zur Stadtentwicklung und dem dazugehörigen Prozess zur Verfügung.