Hochwasserrisikomanagement

Hochwasser ist als Teil des Wasserkreislaufes ein Naturereignis, welches aufgrund langanhaltender Niederschläge oder auch Starkregen an großen und kleinen Gewässerläufen auftritt. Gezielte Veränderungen des Wasserhaushaltes, der Landnutzung, der natürlichen Überflutungsflächen und des Gewässerausbaus haben Hochwasserereignisse in unterschiedlichem Maße verschärft.

Hochwasser in Oberhausen

Die Bezirksregierung hat auf Grundlage eines neuen EU-Gesetzes Flüsse und Bäche untersucht, die ein potenzielles Hochwasserrisiko mit sich bringen können. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Fließgewässer

  • Emscher,
  • Ruhr und
  • Rhein

Auswirkungen auf das Stadtgebiet von Oberhausen haben können.


Emscher

Durch die bergbaubedingte Eindeichung der Emscher in den letzten 100 Jahren werden Hochwasser von den Anliegern meist wenig oder gar nicht bemerkt. Tatsache ist aber, dass aufgrund der Bergsenkungen im Einzugsgebiet das Hochwasserrisiko zunimmt. Bedingt durch den hohen Versiegelungsgrad der Flächen, die an dem Gewässer angeschlossen sind, treten Hochwasserereignisse schon bei kurzen intensiven Regenereignissen auf. Im Gegensatz zu anderen Flüssen, bei denen das Hochwasser zeitverzögert auftritt, bilden sich bei der Emscher schnell Hochwasserschwellen.

Durch den Ausbau der Deiche auf der Bemessungsgrundlage eines 200jährigen Hochwasserereignisses (anstatt eines 100jährigen) soll die Hochwassersicherheit gewährleistet werden.

Auschnitt aus der Gefahrenkarte Emscher HQ extrem

Trotz des bestehenden hohen Sicherheitsstandards an der Emscher besteht aber das Restrisiko eines Versagens der Hochwasserschutzeinrichtungen. Dies wäre der Fall, wenn der Deich überflutet wird oder bricht. Die Gebiete, die tiefer als die Hochwasserlinie liegen, werden dann überflutet. Das betrifft insbesondere die Poldergebiete, die bereits bei Normalwasserstand der Emscher nur über Pumpwerke entwässert werden können.

Wer sich hierzu genauer informieren möchte, findet hier weitere, detaillierte Karten.


Ruhr

Zur Regulierung des Hochwasserrisikos wurden entlang der Ruhr diverse Stauseen errichtet, um den Pegelfluss zu regulieren. Zudem bieten der Ruhrdeich und die festgesetzten Überschwemmungsgebiete weiteren Schutz bei Hochwasser. Die Ruhrwiesen/-auen sind ein solches Überschwemmungsgebiet. Viele Spaziergänger kennen das Bild, das sich ihnen regelmäßig bietet: die Wiesen verwandeln sich bei heftigen und andauern Regenfällen zu einem riesigen See.

Ausschnitt aus der Gefahrenkarte Ruhr HQ 100

Sollte es jedoch zu einem Extrem-Hochwasserereignis kommen, können Schutzeinrichtungen (Deich und Überschwemmungsgebiet) versagen. Dies würde auch zu Auswirkungen auf die südlichen Stadtteile von Oberhausen führen.

Auch hier finden Sie detaillierte Karten.


Rhein

Der Rhein ist 10 km weit entfernt. Bei einem normalen Hochwasser geht von dem Gewässer keine Gefahr aus. Kommt es jedoch zu einem Extremereignis sind die Auswirkungen auch in Oberhausen zu spüren. So kann es in solchen Fällen sowohl zu Überflutungen in Lirich als auch im Süden von Oberhausen (z. B. Alstaden) kommen. Verstärkt und überlagert wüde die Situation noch vom Hochwasser der Ruhr.
www.flussgebiete.nrw.de/index.php/HWRMRL/Gebietsansicht/TEZG_Rheingraben-Nord

Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten

Wer sich genauer informieren will, kann sich die Karten hier ansehen.

Auf den Internetseiten der Bezirksregierungen des Landes NRW sind die aktuellen Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten veröffentlicht. Die Karten stellen die Gefahren und Risiken für unterschiedliche Hochwasserereignisse dar. So kann man sich einen Eindruck verschaffen, welche Auswirkungen

  • ein „normales“ Hochwasser, wie es alle 10 bis 20 Jahre mal vorkommt,
  • ein Jahrhunderthochwasser oder
  • ein „extremes“ Hochwasser, welches statistisch gesehen sehr selten eintritt,

hat.

Hochwasserrisikomanagement

Verhindern lässt sich Hochwasser nicht. Die Europäische Union hat aber mit der Europäischen Hochwasserrisikomanagementrichtlinie alle Mitgliedsstaaten aufgefordert, die Hochwassergefahren zu ermitteln und darzustellen, darüber zu informieren und sie im weiteren Handeln zu berücksichtigen. Dazu hat die Bezirksregierung Düsseldorf die bereits dargestellten Karten erarbeitet und veröffentlicht. Die Städte sind aufgefordert, die Kenntnisse in der zukünftigen Stadtplanung zu berücksichtigen und Bauwillige über ein unter Umständen vorhandenes Risiko zu informieren und im Rahmen der weiteren Katastrophenschutzplanung zu berücksichtigen. 


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