Stadt Oberhausen beendet Corona-Krisenstab

Das aktuelle Corona-Infektionsgeschehen, die Lage in Oberhausener Kliniken und das Wegfallen der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus machen es möglich: Die Stadt Oberhausen beendet nach drei Jahren Pandemie die Arbeit des Corona-Krisenstabes. Die Beteiligten sind am Donnerstag, 9. Februar 2023, zur letzten Sitzung zusammengekommen.

Oberbürgermeister Daniel Schranz traf die Entscheidung in Abstimmung mit dem Beigeordneten und Krisenstabsleiter Michael Jehn. Der Oberbürgermeister hatte den Krisenstab am 11. März 2020 einberufen. „Unser Krisenstab hat hervorragende Arbeit geleistet“, stellt Oberbürgermeister Daniel Schranz fest: „Die Akteurinnen und Akteure haben in dieser absoluten Ausnahmesituation hochkonzentriert und hochprofessionell zusammengearbeitet. Damit haben alle Beteiligten geholfen, mehr schwere Erkrankungen und eine Überlastung unserer Krankenhäuser zu vermeiden, und sie haben so Leben gerettet. Dafür danke ich allen im Namen der Stadt Oberhausen – aber auch ganz persönlich.“

„Wir als Stadtverwaltung, aber auch alle anderen Betroffenen, haben die Aufgaben, die uns aus der Pandemiebekämpfung entstehen, in unsere regulären, in vielen Bereichen angepassten Arbeitsstrukturen überführt“, erklärt Oberbürgermeister Schranz; „wir können das Infektionsgeschehen jetzt auch ohne Krisenstab gut managen.“

Über viele Monate tagte der Krisenstab täglich und passte seinen Rhythmus im Laufe der drei vergangenen Pandemiejahre dem Bedarf an. Insgesamt gab es vom 11. März 2020 bis zum 9. Februar 2023 227 Sitzungen. Neben dem Austausch über die pandemische Lage – die Zahl der Infektionen, die Zahl der belegten Krankenhaus- und Intensivbetten, die Zahl der an oder mit einer Infektion gestorbenen Menschen – setzte der Krisenstab die vielen gesetzlichen Regelungen um und kontrollierte die Einhaltung, organsierte Test- und Impfmöglichkeiten im gesamten Stadtgebiet, schaffte Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, informierte über finanzielle Hilfen für Selbstständige und vieles mehr.

Eine weitere wichtige Aufgabe des Krisenstabes: die Kommunikation. Im Anschluss an seine Sitzungen informierte die Pressestelle der Stadt täglich die Bürgerinnen und Bürger über die aktuellen Entwicklungen. Neben hunderten Informationen zu aktuellen Regelungen, Verordnungen, Impf- und Testangeboten, Einreisebestimmungen oder Verhaltensempfehlungen wurde den Oberhausenerinnen und Oberhausenern sowie den Medien mit einem täglichen Corona-Update auch ein Überblick über die relevanten Kennzahlen der Pandemie zur Verfügung gestellt.

„Auch ich danke allen Krisenstabsmitgliedern für die vertrauensvolle und sehr konstruktive Zusammenarbeit. Sie hat uns nicht nur geholfen, die Corona-Pandemie erfolgreich zu managen“, sagt Krisenstabsleiter Michael Jehn, der als Beigeordneter auch für den Katastrophenschutz verantwortlich ist. „Die Arbeit im Krisenstab hat uns auch für das Managen anderer Krisen gut aufgestellt, was wir im Krisenstab zum Ukraine-Krieg bereits unter Beweis stellen konnten.“

Der eingestellte Krisenstab wird nun ersetzt durch eine nach Bedarf tagende Koordinierungsgruppe. „Wir wollen uns in der Koordinierungsgruppe weiter auf dem Laufenden halten“, erklärt der Beigeordnete Jehn den Schritt: „Das wird uns für die nächste Krise stärker machen. Denn nur zusammen konnten wir als Krisenstab mit der Oberhausener Bevölkerung diese extrem herausfordernde Zeit bewältigen.“


Wichtige Meilensteine der Corona-Pandemie in Oberhausen – eine Chronik:

2020

  • Februar 2020: Eine Koordinierungsgruppe kommt im Gesundheitsamt zusammen, um sich auf Corona-Infektionen in Oberhausen vorzubereiten
  • 11. März 2020: Der Oberbürgermeister beruft den Krisenstab der Stadtverwaltung und Feuerwehr aufgrund der ersten in Oberhausen nachgewiesenen Corona-Infektionen ein
  • 16. März 2020: Gemäß den Vorgaben des Landes werden alle Schulen und Kindertageseinrichtungen (KTE) in Oberhausen geschlossen
  • März 2020: Eröffnung des großen Drive-in-Testzentrums am RWO Stadion mit deutschlandweitem medialen Interesse; Schließung der Einkaufszentren und der Stadtverwaltung für den Publikumsverkehr, Absage aller politischen Gremien sowie Umsetzung vieler weiterer tiefgreifender Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung
  • Ende März 2020: Wegen der Dynamik der Ereignisse wird der Krisenstab um weitere Beteiligte ergänzt, um auf Entwicklungen schnell und punktgenau reagieren zu können: Vertreterinnen und Vertreter aller Krankenhäuser, aus der Ärzteschaft, von Hilfsorganisationen, Bundeswehr, Alten- und Pflegeeinrichtungen, Polizei, den besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe, von der ambulanten Pflege und den Apotheken kommen dazu
  • 2. Mai 2020: Das erste Pflegeheim muss wegen eines Covid-Ausbruchs unter Quarantäne gestellt werden
  • Frühjahr 2020: Nach Wiedereröffnung der Schulen und KTE gibt es immer wieder Ausbrüche; der Bereich Gesundheit betreibt aufwändige Kontaktnachverfolgung
  • Frühjahr 2020: Aufwändige Beschaffung von Masken, Schutzanzügen, Desinfektionsmitteln
  • Oktober 2020: Aufgrund der hohen Zahl positiver Fälle mitsamt den bestehenden Quarantäneverordnungen fordert der Krisenstab bei der Bundeswehr Personal zur Unterstützung bei der Kontaktnachverfolgung im Gesundheitsamt an
  • Dezember 2020: Innerhalb von nur zwei Wochen richtet die Feuerwehr Oberhausen zusammen mit den Hilfsorganisationen und vielen Oberhausener Handwerksbetrieben das Impfzentrum Oberhausen in der Willy-Jürissen-Halle ein. Mit Eintreffen der ersten Dosen des Impfstoffs für die Bevölkerung außerhalb der Pflegeeinrichtungen können Anfang Februar 2021 die ersten Bürgerinnen und Bürger dort gegen COVID-19 geimpft werden
  • 22. Dezember 2020: Wegen der extrem hohen Inzidenzzahlen von bis zu 342,1 neuen Corona-Infektionen je 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen verhängt die Stadt Oberhausen, um die zu dem Zeitpunkt komplett ungeimpfte Bevölkerung und vor allem die vulnerablen Gruppen nach Möglichkeit vor schweren Covid-Erkrankungen zu schützen, eine Ausgangssperre. Sie gilt bis zum 10.01.2021 von 21 Uhr bis 5 Uhr
  • Ende Dezember 2020: Corona-Impfstart in Oberhausen im Seniorenheim „Haus Abendfrieden“: Ein mobiles Impfteam, der Heimleiter Josef Bergmann und das Feuerwehr-Team von Krisenstabsleiter Michael Jehn haben mit enormem organisatorischen Aufwand die Voraussetzungen für einen reibungslosen Impfstart in der Einrichtung geschaffen und den Speiseraum zum Impfraum umfunktioniert

2021

  • Frühjahr 2021: Impfpriorisierung, Impfungen nach Jahrgängen, erneuter Distanzunterricht der Schulen und viele weitere Allgemeinverfügungen werden organisiert und umgesetzt
  • 16. Mai 2021: Die symbolische Marke von 100.000 Schutzimpfungen gegen das Coronavirus in Oberhausen wird überschritten. Insgesamt sind bis zu diesem Zeitpunkt in dem fünf Monate zuvor eingerichteten Impfzentrum in der Willy-Jürissen-Halle, durch die mobilen Impfteams und die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte 100.261 Menschen geimpft worden
  • Mai 2021: Der Krisenstab organisiert weiteren Impfstoff für Impfaktionen in den Stadtteilen
  • Mai 2021: Neue Regelungen in drei Inzidenzstufen; bei Inzidenzwerten von über 100 gelten wie bisher auch die Regelungen der Notbremse. Bei Inzidenzwerten von stabil unter 100 bis 50,1 gelten zahlreiche Öffnungsschritte. Oberhausen befindet sich am 28. Mai nun in dieser Stufe 3 mit erneuten zahlreichen Öffnungsschritten
  • September 2021: Auf Verordnung des Landes NRW wird das Impfzentrum Willy-Jürissen-Halle geschlossen. Insgesamt sind dort über 162.000 Impfungen verabreicht worden
  • Oktober 2021: Um die niedergelassenen Ärzte zu entlasten und allen Bürgerinnen und Bürgern ein möglichst niedrigschwelliges Angebot zu machen, richten Stadtverwaltung, Feuerwehr und Hilfsorganisationen mehrere Impfstationen im Stadtgebiet und mobile Impfteams ein. Ab November gibt es vier feste Impfstellen, dazu kommen viele Sonderimpfaktionen
  • Dezember 2021: Bei der größten Sonderimpfaktion „Ärmel hochkrempeln – Oberhausen gegen Corona“ bekommen am 19. Dezember fast 4000 Personen ab zwölf Jahren ihre Booster- oder Erstimpfung gegen Covid-19. Über 150 Einsatzkräfte von DRK, Johannitern, ASB, DLRG, THW, Notfallseelsorge, Freiwilliger Feuerwehr und Feuerwehr Oberhausen sind im Einsatz. Das Management der König-Pilsener-Arena (jetzt Rudolph Weber Arena) hat auf Anfrage der Stadtverwaltung die Halle zur Verfügung gestellt: An 30 Registrierungsschaltern werden zeitgleich die Daten aufgenommen und an bis zu 25 Impfstraßen Menschen geimpft. Die Sonderimpfaktion stößt auf großes mediales Interesse

2022

  • Januar 2022: Hohe Nachfrage bei Impfungen von Kindern; Stadt bereitet weitere Impfserien für Fünf- bis Elfjährige vor
  • 9. Februar: Neue Allgemeinverfügung: Wegen hoher Inzidenzen Maskenpflicht an vielen öffentlichen Orten
  • 2. März 2022: Die Maskenpflicht wird aufgehoben
  • März 2022: Aufgrund sinkender Impfnachfrage werden die Öffnungszeiten der festen Impfstellen angepasst
  • April 2022: Stadt bietet SMS-Service für positiv getestete Personen an
  • Mai 2022: Nach der neue Test- und Quarantäneregelung ist ab  5. Mai 2022 ein „Freitesten“ bereits nach fünf Tagen möglich. Bei negativem Testergebnis endet die Pflicht zur Isolation
  • Mai 2022: Impfstationen in Alt-Oberhausen und Osterfeld werden geschlossen
  • 18. August 2022: Aufgrund der nachlassenden Dynamik des Infektionsgeschehens passt der Krisenstab die Veröffentlichung der Zahlen weiter an. Meldungen über das Corona-Infektionen und Todesfälle werden zwei Mal in der Woche veröffentlicht
  • Oktober 2022: Flexibilität in den städtischen Impfstellen: Die Verwaltung bietet verschiedene Möglichkeiten der Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfung an
  • November 2022: Mit der Anpassung der Test- und Quarantäneverordnung des Landes entfällt die Testpflicht zur Freitestung