Besuch aus Carbonia und Iglesias

Besuch aus Sardinien in Oberhausen
v.l. : Kulturdezernent Apostolos Tsalastras, Oberbürgermeister Klaus Wehling, Stellv. Bürgermeister der Stadt  Iglesias, Simonbe Franceschi, Bürgermeister der Stadt Carbonia, Giuseppe Casti, Bau- und Umweltdezernent Franco Manca, Sport- und Veranstaltungsdezernent Fabio Desogus Foto: Klaus Habrechtsmeier)

Am Samstag, 20. Juni 2015, fand die 15. Nacht der Industriekultur im Ruhrgebiet statt. Anlässlich dieses Events bekam Oberhausen Besuch von einer Delegation aus den sardischen Partnerstädten Carbonia und Iglesias.

Giuseppe Casti, Bürgermeister von Carbonia, Simone Francesci, stellvertretender Bürgermeister von Iglesias, Francesco Manca, Assessore für öffentliche Bauten der Stadt Carbonia, und Fabio Desogus, Assessore für Sport und Veranstaltungen der Stadt, machten sich am Samstag von ihrer Heimat aus auf den Weg nach Oberhausen.

 

Nach einem gemeinsamen Mittagsessen mit Oberbürgermeister Klaus Wehling und Vertretern der Fraktionen und einem Abstecher zum Knappenfest mit anschließender Besichtigung des Bunkermuseums Alte Heid stand die „Extraschicht“ auf dem Abendprogramm. Oberbürgermeister Klaus Wehling und Kulturdezernent Apostolos Tsalastras besuchten gemeinsam mit ihren Gästen den Gasometer, das Schloss Oberhausen und die Ludwiggalerie sowie die Rehberger-Brücke, die Oberhausener Spielorte der Extraschicht.

Besonders Bürgermeister Giuseppe Casti war sehr angetan von dieser Veranstaltung und sieht den Wandel Oberhausens vom Bergbau bis hin zum Tourismus als große Motivation für seine Stadt an. Denn auch Carbonia ist eine in den 30er Jahren gegründete Bergbaustadt und hat somit mit Oberhausen vieles gemeinsam. So plant Giuseppe Casti die Extraschicht auch in Carbonia und Iglesias ins Leben zu rufen und Apostolos Tsalastras sagte spontan seine Unterstützung zu.

„Viele fragen: Was verbindet Oberhausen mit Carbonia und Iglesias? Es sind die Menschen, die in den 50er Jahren aus Sardinien nach Oberhausen gekommen sind, um hier im Bergbau zu arbeiten“, erklärt Oberbürgermeister Klaus Wehling. So geht die Partnerschaft der drei Städte mittlerweile weit über den formellen Aspekt hinaus. Es ist vielmehr eine Freundschaft, mit tiefer Verbundenheit und selbsterfüllendem Stolz.
Und so kann auf viele alte Projekte die fortgeführt werden zurückgeblickt werden. Im Kulturhauptstadtjahr fanden die meisten internationalen Projekte mit Sardinen statt wie zum Beispiel der „Day of Song“ mit einem Chor aus Carbonia, „Nel Grembo della Terra“, oder auch die MULTI 2010.  Im Sommer 2014 flogen sechs Künstler aus Oberhausen für ein gemeinsames Kunstprojekt mit sechs Künstlern aus Iglesias nach Sardinien. Und auch für die Zukunft ist einiges geplant. So wollen beide Seiten weiterhin den Jugendaustausch MULTI fördern. „Bereits im August fahren Jugendliche aus Oberhausen für zwei Wochen nach Carbonia und wohnen dort in sardischen Familien“, so Tsalastras.

Auch der Sprachaustausch zwischen dem Elsa-Brändström-Gymnasium und dem Liceo Linguistico in Iglesias, der vor drei Jahren gestartet ist, wird immer größer. Ein Austausch zwischen Schwimmvereinen ist ebenfalls zukünftig geplant. Da Carbonia Partner in einem EU-Projekt ehemaliger Bergbaustädte ist, beabsichtigt Bürgermeister Casti außerdem, mit allen Projektpartnern in Oberhausen ein Seminar zum Thema Strukturwandel durchzuführen.

„Die kulturelle Verbundenheit und das herzliche Miteinander sind somit merklich zu spüren und in diesem Sinne wollen wir weitermachen“, so Tsalastras weiter.