Stadt und Lidl planen neue Metropolfiliale in Osterfeld

Die Lidl-Filiale an der Teutoburger Straße in Osterfeld soll grundlegend modernisiert und umgebaut werden. Dafür erarbeitet die Stadtverwaltung derzeit gemeinsam mit Lidl einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Ziel ist der Neubau einer städtebaulich anspruchsvollen Lidl-Metropolfiliale mit einer Verkaufsfläche von etwa 1.350 Quadratmetern. Für den Bebauungsplan läuft aktuell das frühzeitige Beteiligungsverfahren.

Architekt Bernhard Reiser will nach eigenen Worten zeigen, „was das BERO schon immer hatte – nämlich Vielfalt, Lebendigkeit und Fröhlichkeit“. Die jetzt schon erreichte Vermietungsquote von 70 Prozent sei außergewöhnlich hoch und zeige, dass das Konzept aufgeht.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich am Mittwoch, 20. November 2019, ab 18 Uhr im Clubhaus des Golfclubs Oberhausen, Jacobistraße 35, im Rahmen einer Bürgerversammlung über die allgemeinen Ziele und Zwecke sowie den aktuellen Stand der Planung informieren.

Visualisierung der geplanten Metropolfiliale (Copyright: Lidl)
Visualisierung der geplanten Metropolfiliale. (Copyright: Lidl).

Grundstücke für zeitgemäße Einzelhandelsvorhaben in zentralen, städtebaulich integrierten Lagen hochverdichteter Räume sind knapp. Innovative städtebauliche Konzepte sind hier ebenso gefragt, wie nachhaltige und kompakte Bauweisen. Um eine moderne Nahversorgung auch in Oberhausen-Osterfeld dort zu platzieren, wo sie für die Bürgerinnen und Bürger fußläufig oder mit dem Fahrrad gut erreichbar ist, planen die Stadtverwaltung und Lidl gemeinsam eine Metropolfiliale.

 

Städtebauliches Neuland

Die heute bereits bestehende Lidl-Filiale an der Teutoburger Straße 313 übernimmt seit über zehn Jahren eine wichtige Nahversorgungsfunktion für den nördlichen Bereich von Osterfeld und für den Bereich Tackenberg / Klosterhardt. Sie wird nach Angaben des Unternehmens Lidl wöchentlich von rund 10.000 Kunden besucht. Um mit einem zeitgemäßen Filialkonzept diese wohnortnahe Versorgungsfunktion auch weiterhin langfristig am Standort wahrnehmen zu können, sind jedoch Modernisierungs- und Erweiterungsumbauten vorzunehmen. Dabei wird städtebauliches Neuland beschritten, denn derartige Lidl-Filialen sind aktuell in der Bundesrepublik noch rar gesät. In Frankfurt am Main eröffnete am 19.09.2019 die erste Metropolfiliale Deutschlands.

Geräuscharme Warenanlieferung

Die Lidl-Metropolfiliale zeichnet sich im Vergleich zu herkömmlichen Basisfilialen insbesondere durch folgende Aspekte aus: Offener zweistöckiger Eingangsbereich, großzügiger heller Verkaufsraum im ersten Obergeschoss, darunter ebenerdiges Parken im Erdgeschoss sowie eine vollständig geschlossene und geräuscharme Warenanlieferung. Im Vergleich zu einer Basisfiliale mit einem vorgelagerten Parkplatz benötigt die Lidl-Metropolfiliale somit deutlich weniger Fläche. Vom Parkplatz und von der Straße sollen die Kunden über Rollstiegen in das erste Obergeschoss gelangen. Es ist geplant, dass sich der Eingangsbereich mit einer Galerie und bodentiefen Fenstern über zwei Etagen zum Kreisverkehr an der Teutoburger Straße hin öffnet. In diesem Bereich soll der Baukörper zudem durch ein punktuelles Staffelgeschoss ergänzt werden, in dem unter anderem Räume für die Filialmitarbeiter vorgesehen sind. Eine helle, geräumige Verkaufsfläche mit rund 1.350 Quadratmetern ermöglicht eine ansprechende Warenpräsentation. Breite Gänge und niedrige Regale sollen die Filiale übersichtlich gestalten. Die Lidl-Metropolfiliale soll nach denselben hohen Nachhaltigkeitsstandards bei der Dach-, Fassaden- und Betriebsablaufgestaltung errichtet werden wie andere neu gebaute Lidl-Filialen.

„Moderne Architektur und ein nachhaltiges Technik- und Betriebskonzept machen die Lidl-Metropolfiliale zu einem Bauobjekt auf höchstem Niveau. Wir bieten unseren Kunden großzügige ebenerdige und tageslichtdurchflutete Parkflächen und sparen Platz, indem wir die moderne und helle Verkaufsfläche direkt darüber platzieren. So gehen wir direkt auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein und berücksichtigen dabei die Anforderungen innerstädtischer Bebauungskonzepte“ erklärt André Wollai, Immobilienleiter der Lidl-Regionalgesellschaft Kamp-Lintfort.

Nachhaltigkeit

In der Lidl-Metropolfiliale wird unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten die Abwärme der Kühlanlage genutzt und im Zusammenspiel mit Wärmepumpen zur Klimatisierung des Gebäudes verwendet. In diesem System sollen ausschließlich natürliche Kältemittel zum Einsatz kommen. Mit moderner LED-Beleuchtung und bedarfsgesteuertem Licht in den Nebenräumen werden rund 25.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr im Vergleich zu herkömmlicher Beleuchtung eingespart. Eine Dachbegrünung filtert Schadstoffe aus der Luft, unterstützt die Wasserrückhaltung und verbessert das Stadtklima. Auf dem Filialdach soll darüber hinaus eine Photovoltaikanlage rund 85.000 Kilowattstunden CO2-neutralen Strom pro Jahr aus Sonnenenergie produzieren, wovon rund 90 Prozent direkt in der Filiale verbraucht und die restlichen 10 Prozent an den Verteilnetzbetreiber eingespeist werden. Die Anlage liefert zudem den Strom für Schnellladesäulen auf dem Filialparkplatz, die den Kunden für ihre Elektrofahrzeuge zur Verfügung stehen werden.

Fachleute beantworten Fragen

Um dieses Projekt zu realisieren, stellt die Stadt Oberhausen derzeit gemeinsam mit Lidl den Vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr.31 auf. Den einleitenden Beschluss für diese Planung hat der Rat der Stadt am 19.11.2018 gefasst. Im Rahmen dieses Verfahrensschrittes besteht am Mittwoch, 20. November 2019, ab 18 Uhr im Clubhaus des Golfclubs Oberhausen an der Jacobistraße 35 die Gelegenheit für Bürgerinnen und Bürger, sich über die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung und deren voraussichtliche Auswirkungen zu informieren. Neben verantwortlichen Vertretern der Stadtverwaltung und des Unternehmens Lidl werden bei dieser Bürgerversammlung auch in das Planverfahren eingebundene Fachgutachter für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stehen. Die Stadtverwaltung und Lidl freuen sich über eine rege Beteiligung aller Interessierten.