Grußwort von Oberbürgermeister Daniel Schranz zum Jahreswechsel 2021/2022

Liebe Oberhausenerinnen, liebe Oberhausener, 

selten war ein Jahreswechsel mit so viel Ungewissheit verbunden wie dieser. Wie schwer wird die erwartete fünfte Corona-Welle unser Land und damit auch Oberhausen treffen? Wie lange wird es noch dauern, bevor die Pandemie zur Endemie wird, also vergleichbar zu der regelmäßigen Grippesaison? Wann können wir unser normales Leben wieder ohne Einschränkungen leben? Mit diesen und vielen weiteren offenen Fragen gehen wir in das neue Jahr 2022. Umso wichtiger ist es mir deshalb, drei zentrale Dinge zu betonen, von deren Richtigkeit ich fest überzeugt bin. 

Erstens: Unser bester Schutz vor dem Virus ist und bleibt die Impfung. Deshalb möchte ich noch einmal alle Bürgerinnen und Bürger bitten, sich um diesen Schutz zu kümmern – für sie selbst, aber auch für die Allgemeinheit. Einen Impftermin auch in Ihrer Nähe bekommen Sie bei der Oberhausener Ärzteschaft oder an einer der städtischen Impfstellen unter termine.oberhausen.de.
Wie gut Impfungen vor schweren, vor allem tödlichen Verläufen einer Corona-Infektion schützen, können wir auch daran sehen, dass seit dem Sommer deutlich weniger Menschen mit oder an einer Covid-Erkrankung gestorben sind als in den Monaten zuvor. Dennoch ist die Zahl der seit Beginn der Pandemie Verstorbenen für uns alle sehr bedrückend, selbstverständlich ist jede und jeder Einzelne ein Mensch zu viel. Wir als Stadtgesellschaft und ich ganz persönlich trauere mit den Familien und Freunden um diese Toten. Wir dürfen sie nicht vergessen.

Zweitens: Wir werden diese Herausforderung der Pandemie meistern, wenn wir weiter zusammenhalten. In den nunmehr fast zwei Jahren, in denen weite Teile unseres Lebens vom Corona-Virus bestimmt waren und sind, habe ich neben vielen traurigen Situationen eben auch sehr viele hoffnungsvolle erlebt. An ganz vielen verschiedenen Stellen in unserer Stadtgesellschaft gibt es eine unglaublich große Einsatz- und Hilfsbereitschaft. Deshalb möchte ich ausdrücklich allen danken, die sich im letzten Jahr im Kampf gegen das Virus eingesetzt haben. 
Dazu gehören zuvorderst die Menschen im Gesundheits- und Rettungsdienst, die vielen Hauptamtlichen und Freiwilligen. Aber auch all die, die sich an Regeln und Hinweise gehalten und, auch wenn es schwerfiel, sich eingeschränkt haben, sich haben impfen lassen und sich somit verantwortungsvoll gezeigt haben. Für diese gelebte Solidarität bin ich zutiefst dankbar. Wir werden sie weiter brauchen, deshalb bin ich froh, dass sie für so viele Menschen in dieser Stadt zu ihrer Grundüberzeugung zählt. Wir müssen weiter aufeinander aufpassen, damit niemand auf der Strecke bleibt. Wir dürfen uns in dieser Situation nicht auseinanderdividieren lassen. 

Drittens: Egal, wie lange die Pandemie noch dauert, dürfen wir uns von ihr bei der Erneuerung unserer Stadt nicht unnötig ausbremsen lassen. Vielmehr müssen und werden wir nach Kräften die Dynamik fortsetzen, die wir uns vor Corona erarbeitet hatten. Das gilt etwa für die Ansiedlung von Arbeitsplätzen: Oberhausen ist mit Blick auf den Arbeitsmarkt bisher vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Um Oberhausen krisenfester zu machen, brauchen wir einen guten Mix von Branchen, Unternehmen und Arbeitsplätzen – und dazu gehören auch die Jobs in der Neuen Mitte. Die Eröffnung von Topgolf, einer 50-Millionen-Euro-Investition, soll das sportliche Unterhaltungsangebot ausbauen und Oberhausen als Tourismus-Destination stärken.
Die Dynamik hochzuhalten gilt aber auch für die bestmögliche Bildung und Ausstattung an unseren Schulen. Zum Ende des Jahres 2022 soll das schnelle Internet so gut wie alle Klassenzimmer der Oberhausener Schulen erreicht haben. Und wie bereits im vergangenen Jahr sollen erneut mehr als 30 Millionen Euro in die Bildungsinfrastruktur investiert werden. Am Altmarkt werden wir zudem das neue TalentKolleg Ruhr einrichten, in dem talentierte Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Ausbildungsweg gefördert werden. 
Aber auch andernorts werden wir in die Entwicklung unserer Stadt investieren: So soll in diesem Jahr der Umbau des Kleinen Marktes in Sterkrade erfolgen, der mit mehr Bäumen, Rigolen und einem Wasserspiel nicht nur schöner werden, sondern auch für besseres Mikroklima sorgen soll. Nur wenige Schritte entfernt wird die Stadtsparkasse die Baulücke auf dem ehemaligen „Kaiser&Ganz“-Grundstück schließen, die so vielen ein Dorn im Auge ist: Die Baugenehmigung für das Wohnhaus ist vor wenigen Tagen erteilt worden. Und in Osterfeld wird in diesem Jahr der Bau des Multifunktionskomplexes an der GSO mit seinen Angeboten für die Menschen im Stadtteil beginnen. In ihn werden wir rund 19 Millionen Euro investieren. 

Meine Aufzählung soll eines deutlich machen: Wir wollen uns in Oberhausen nicht ausbremsen lassen, auch nicht von der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Und wir müssen die Hoffnung nicht verlieren, auch wenn noch nicht absehbar ist, wann wir aus der Pandemie herauskommen. Denn wenn wir zusammenhalten und uns die Zuversicht bewahren, können wir mehr schaffen, als uns klar ist.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie einen guten Start in ein erfolgreiches und glückliches Jahr 2022. Bleiben Sie gesund!

Herzlichst
Ihr Daniel Schranz