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Erstklässler können auch ohne Schuleingangsuntersuchung starten

20.05.2021

Bevor Kinder eingeschult werden, absolvieren sie normalerweise eine Schuleingangsuntersuchung beim Kinder- und Jugendgesundheitsdienst der Stadt. Doch aufgrund der Corona-Situation und der Mitarbeit des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes bei der Pandemiebekämpfung ist dies aktuell nicht möglich. Anke Backer, leitende Ärztin des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes der Stadt, ist zwar nicht glücklich mit dieser Situation, kann aber alle Eltern beruhigen: „Wir haben uns auch im Jahr 2021 mit dem Schulamt und den Grundschulen in Oberhausen darüber verständigt, dass Kinder auch ohne vorangegangene Untersuchung eingeschult werden.“

Bisher sind etwa 720 von 2000 zu untersuchenden Schulneulingen untersucht worden. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen wurden zunächst die Kinder priorisiert, bei denen ein besonderer Beratungsbedarf identifiziert werden konnte. Gerade das Fachpersonal in den Kindergärten und später die Lehrkräfte an den Schulen sind es, die die Kinder täglich sehen und den Beratungsbedarf entsprechend einschätzen können. Außerdem wurden die Kinder untersucht, bei denen ein Antrag auf vorzeitige Einschulung oder auf Rückstellung vom Schulbesuch eingereicht wurde. Hierbei geht es auch darum zu wissen, welche Kindergartenplätze gegebenenfalls vorzeitig frei werden oder für ein weiteres Jahr besetzt bleiben.

Bedingt dadurch, dass ein großer Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes weiterhin in der Bewältigung der Pandemie gebunden ist und die Schuleingangsuntersuchungen nur unter Einhaltung strengster Hygienemaßnahmen stattfinden können, ist bereits jetzt abzusehen, dass bis zum Beginn des neuen Schuljahres nicht alle Kinder in gewohnt standardisierter Form untersucht werden können.

Es ist daher geplant, für all diese Kinder im Laufe des ersten Schuljahres eine Überprüfung der Sinnesorgane in Form einer Reihenuntersuchung in den Schulen anzubieten. Darüber hinaus besteht auch dann noch die Möglichkeit für die Schulen, ausgewählte Kinder zu einer ausführlicheren Untersuchung beim Kinder- und Jugendgesundheitsdienst anzumelden.
Die Grundschulen sind erfahrungsgemäß sehr sensibel und wenden sich dann auch an den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, wenn sie im Schulalltag etwas bemerken. Perspektivisch sieht Anke Backer die möglichst zeitnahe Wiederaufnahme der standardisiert durchgeführten flächendeckenden Schuleingangsuntersuchungen für unabdingbar, da nur dadurch konkret eingeschätzt und auch belegt werden kann, welche Langzeitauswirkungen die Pandemie auf unsere Kinder hat.