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Erfolgreicher Start des Bündnisses Seelische Gesundheit Oberhausen

14.02.2020

Nach erfolgreichem Start im letzten Jahr geht es für das Bündnis Seelische Gesundheit Oberhausen (BSGO) mit weiteren Veranstaltungen im Jahr 2020 weiter. Das BSGO hat sich aus dem Aktionsbündnis Oberhausener Woche der seelischen Gesundheit entwickelt. Um Veranstaltungen rund um die Themen seelische Gesundheit und Abhängigkeiten flexibel auch außerhalb der bundesweiten Aktionswoche im Oktober anbieten zu können, entstand aus dem Aktionsbündnis das BSGO.

Für 2020 stehen zwei Veranstaltungen im 1. Halbjahr an, zu der interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind. So wird es eine Ausstellung im Foyer des Technischen Rathauses in Sterkrade mit dem Thema „Mitten im Leben“ von Dr. Jo Becker (Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Geschäftsführer von Spix) geben. 19 Poster in Plakatgröße auf Aluminiumrahmen zeigen die Porträts chronisch psychisch kranker Menschen mit kurzer Lebensgeschichte und ihrer Diagnose. Die Ausstellung soll Berührungsängste abbauen und Verständnis fördern. Die Fotos und Texte stammen aus dem Buch „Experten für Eigensinn“ (Psychiatrie Verlag, 20 Euro). Dr. Jo Becker hat darin die Lebensgeschichten seelisch kranker Bürger vom Niederrhein gesammelt, erzählt jeweils von ihnen selbst, einem Angehörigen und einer Fachkraft. Die Fotos wurden von der Reeser Fotografin Daniela Schlutz gemacht. Am Montag, 2. März 2020, eröffnet Sabine Lauxen, Beigeordnete für Umwelt, Gesundheit und Mobilität, die Ausstellung. Dr. Jo Becker ist ebenfalls vor Ort und wird eine kurze Einführung ins Thema geben. Die Veranstaltung wird mit Live-Musik (Sad-Songs) untermalt und begleitet durch Dr. Peter Baumann (Akustikgitarre), Psychiater des Bereiches Gesundheit.

Zudem ist vor den Sommerferien ein Aktionstag des Bündnisses Seelische Gesundheit Oberhausen im Bero-Zentrum geplant, der am 2. Juni 2020 stattfinden wird. Rund um den Welttag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober werden voraussichtlich weitere Veranstaltungen wie eine Lesung und eine Filmvorführung stattfinden.


Hintergrund:

Das Bündnis Seelische Gesundheit Oberhausen (BSGO) blickt, obwohl erst 2019 ins Leben gerufen, auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurück. Mit Vorträgen, Filmvorführungen, Workshops, Diskussionen, Lesungen und weiteren Angeboten möchte das BSGO Interessierte, Betroffene, Angehörige sowie Fachpersonen einladen, sich mit dem Thema „Seelische Gesundheit“ zu befassen. Durch informative und kostenfreie Angebote können Berührungsängste genommen, Vorurteile abgebaut und Brücken für ein Miteinander in unserer Stadt gebaut werden. Das BSGO hat sich aus dem Aktionsbündnis Oberhausener Woche der seelischen Gesundheit entwickelt. Um Veranstaltungen rund um die Themen seelische Gesundheit und Abhängigkeiten flexibel - auch außerhalb der bundesweiten Aktionswoche im Oktober - anbieten zu können, entstand aus dem Aktionsbündnis das BSGO.

So setzt sich das BSGO auf vielfältige Weise ein für:

  • Förderung der seelischen Gesundheit
  • Abbau von Berührungsängsten, Stigmatisierung, Diskriminierung und Ungleichheit
  • Ansprechen statt ignorieren: Wachmachen für seelisches Wohlbefinden
  • Prävention und Aufklärung hinsichtlich psychischer Erkrankungen/Suchterkrankungen
  • Unterstützung von Menschen mit psychischen Problemen und Erkrankungen sowie deren Angehörige
  • Bekanntmachung von ambulanten und stationären Unterstützungsangeboten
  • Motivation von Betroffenen/Angehörigen zur Inanspruchnahme vorhandener Hilfsangebote
  • Einbindung von Betroffenen/Angehörigen bei der Planung von Hilfsangeboten und Aktionen
  • Soziale und berufliche Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder Suchterkrankungen
  • Eine positive Teilhabe der Betroffenen und ihrer Familien an unserer Gesellschaft
  • Deckung des Bedarfs an kompetenten Fachkräften in allen erforderlichen Bereichen
  • Anregung von Diskussionen in der Öffentlichkeit
  • Akzeptanz

Die erste Veranstaltung fand unter dem Titel „Suchtmittel - unterschiedliche Sichtweisen“ im Oktober 2019 in der Stadtteilbibliothek Sterkrade statt. Zahlreiche interessierte Besucher verfolgten den Vortrag von Professor Dr. Jens Kuhn (Chefarzt Ev. Klinikum Niederrhein, Johanniter-Krankenhaus) zum Thema „Therapeutischer Nutzen von Cannabis“. Anschließend gab es eine Lesung des Journalisten und Autor Jörg Böckem aus seiner Autobiografie „Lass mich die Nacht überleben - mein Leben als Journalist und Junkie“ sowie aus seinem Buch „High sein – Ein Aufklärungsbuch“ mit einer offenen Diskussionsrunde.

Die zweite Veranstaltung stand unter der Headline „Borderline - Achterbahn der Seele“. Im vollbesetzten Kino im Walzenlager wurde das preisgekrönte deutsche Filmdrama „Allein“ von Thomas Durchschlag aus dem Jahr 2004 (Hauptdarstellerin Lavinia Wilson und Richy Müller) gezeigt. Abgerundet wurde der Abend durch ein Impulsreferat von Dr. Jörg Signerski-Krieger (Chefarzt Kompetenzzentrum für seelische Gesundheit Psychiatrie und Psychotherapie im St. Josef-Hospital) zum Thema Borderline mit anschließender Diskussion und Fragerunde.