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MoKuSen: Motivierende Kurzintervention mit Seniorinnen und Senioren

04.12.2019

Fortbildung für Haupt- und Ehrenamtliche

Sucht kennt keine Altersgrenze. In den letzten Jahren steigt die Zahl der riskant konsumierenden bzw. suchtkranken älteren Menschen rasant und von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt an. Auch im höheren und hohen Erwachsenenalter sind Menschen nicht vor Missbrauch und Abhängigkeit von Alkohol, Medikamenten, Drogen und Tabak gefeit. Nach Schätzungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) sind rund 400.000 Menschen im Alter über 60 Jahren alkoholkrank und etwa 1,7 bis 2,8 Millionen der über-60-Jährigen nehmen missbräuchlich psychoaktive Medikamente wie Schlaf-, Schmerz- und Beruhigungsmittel ein. Die Zahl der alkoholbedingten Krankenhausaufenthalte erreicht stetig neue Höchstwerte. So sind beispielsweise im Jahr 2000 in der Altersgruppe der 80-85-Jährigen noch 130 und im Jahr 2016 bereits 764 Personen wegen Alkoholvergiftungen behandelt worden. Dies kann verschiedene Folgen wie Stürze, erhöhten Pflegeaufwand, frühzeitige Demenz, schlechteren Hygienezustand und enorme psychosoziale Belastungen für Angehörige und Pflegende nach sich ziehen.

Am 26. und 27. März 2020 findet in der Mülheimer Akademie „Die Wolfsburg“ eine zweitägige Fortbildung in Gesprächsführung für professionell und ehrenamtlich in der Altenhilfe oder Seniorenarbeit tätige Kräfte statt. Ziel der Schulung ist es, Kontaktpersonen von Seniorinnen und Senioren zu befähigen, riskant konsumierende ältere Menschen anzusprechen und die individuelle Veränderungsbereitschaft bei ihnen zu erhöhen. Die Fortbildung MoKuSen dient der Prävention und ist ein Gewinn für Gespräche mit Menschen, die noch keine manifeste Abhängigkeit aufweisen. Sie versteht sich als Instrument einer wertschätzenden und empathischen Gesprächsführung auf Augenhöhe. Die Schulung findet im Rahmen der NRW-Landeskampagne "Stark bleiben" statt und ist daher für Ehrenamtliche kostenfrei. Für professionell Tätige fallen 120 Euro Kosten für das von zwei zertifizierten Trainerinnen und Trainern geleitete Seminar einschließlich Verpflegung und Begleitmaterial an. Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt, die Vergabe der Plätze erfolgt chronologisch nach Eingang der Anmeldungen.

Weiterführende Informationen sowie den Anmeldebogen erhalten Sie in der Fachstelle für Suchtprävention der Drogenberatungsstelle der Stadt Oberhausen entweder per E-Mail malina.zelezny@oberhausen.de oder telefonisch unter 0151 74671779. Die Fortbildung erfolgt in Kooperation mit der Fachstelle Suchtprävention der Ginko Stiftung für Prävention NRW.