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Kompetenzzentrum Suchtberatung

20.11.2019

Die Suchthilfe in Oberhausen wird sich ab Januar 2020 neu aufstellen. Der Rat der Stadt Oberhausen hat dem Konzept einer inhaltlich-strategischen Neuausrichtung der Suchthilfe und Sozialpsychiatrie in seiner letzten Sitzung am 18. November zugestimmt.

Nach dem Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst NRW (ÖGDG-NRW §16) wird die Suchthilfe eindeutig den Gesundheitsämtern zugeordnet. Derzeit wird diese im Auftrag der Stadt durch die Caritas wahrgenommen. Nach konstruktiven Gesprächen mit dem Caritasverband war es möglich, die seit 1956 dort verortete Suchtberatung in das nun zu gründende Kompetenzzentrum des Gesundheitsamtes zu integrieren. Auch die Drogenberatung der Stadt wird in das neue Kompetenzzentrum im Gesundheitsamt integriert.

Damit werden die Angebote der Suchtberatung des Caritasverbandes im Bereich der legalen Suchtmittel,  mit dem Schwerpunkt Alkoholberatung, mit den bereits im Gesundheitsamt verankerten Einheiten Psychiatrie- und Suchtkoordination/Suchthilfeplanung zusammenführt.

Sabine Lauxen, Gesundheitsdezernentin der Stadt Oberhausen: „Ich möchte dem Caritasverband für die professionelle und erfolgreiche Arbeit in den letzten Jahrzehnten danken. Mit der Zusammenführung der Angebote - auch innerhalb der Stadtverwaltung - können wird den Betroffenen in Zukunft alle Leistungen aus einer Hand anbieten.“ Der Grundstein für das Kompetenzzentrum Suchtberatung wurde im Rahmen der Suchthilfeplanung für die Stadt Oberhausen im Juli 2018 gelegt.

Der nun startende Prozess der Neuausrichtung der Suchthilfe und der Sozialpsychiatrie in Oberhausen wird sich in zwei Phasen aufgliedern.:

In einer ersten Phase (ab Januar 2020) wird ein neuer Fachbereich mit dem Namen Kompetenzzentrum Suchtberatung im Gesundheitsamt installiert, in der zweiten Phase wird das Kompetenzzentrums durch das Aufgabengebiet der Sozialpsychiatrie erweitert. 

Das Kompetenzzentrum beinhaltet zunächst die Organisationseinheiten Psychiatrie- und Suchtkoordination, die Drogenberatung der Stadt Oberhausen (derzeit im Bereich Kinder, Jugend und Familie) und die Suchtberatung, die derzeit noch in Trägerschaft des Caritasverbandes ist.

Inhaltliche Schwerpunkte bilden, neben der Psychiatrie- und Suchtkoordination und der Geschäftsführung der Suchthilfeplanung, die insgesamt drei Fachstellen (Suchtprävention, Beratung und Vermittlung, Substitution) sowie die Verwaltung. Somit werden sämtliche Beratungs- und Betreuungsangebote zu legalen und illegalen Substanzen sowie Suchtpräventionsangebote unter einem Dach zusammengeführt.

Michael Kreuzfelder, Caritasverband: „Wir werden auch in Zukunft an der Suchthilfeplanung mitarbeiten. Auf Grund unserer langjährigen Erfahrung und unseren weiteren Angeboten für Suchtkranke können wir den Prozess gut unterstützen. Auch uns ist es wichtig, dass die Sucht in Oberhausen besser vernetzt und künftig auch ausgebaut werden.“

Die gute Vernetzung und Kooperation mit dem Caritasverband an den vielen Schnittmengen, wie z.B. der Gemeindepsychiatrie/Psychosoziales Gesundheitszentrum und dem ambulant betreuten Wohnen für Menschen mit einer Suchterkrankung, werden intensiv fortgeführt.

Damit die Betroffenen und Angehörigen nahtlos weiterbetreut werden können und ihre vertrauten Bezugspersonen in der Betreuung behalten, werden die hochqualifizierten Mitarbeiterinnen der Suchtberatung des Caritasverbandes (beide Mitarbeiterinnen haben eine Zusatzausbildung zur Suchttherapeutin) in das Kompetenzzentrum Suchtberatung zu übernommen.

Das Kompetenzzentrum Suchtberatung hält dann eine hohe Qualität durch kompetente Fachkräfte mit diversen Zusatzausbildungen vor (Sozialarbeiter/Sozialpädagogen, Sozialtherapeuten für den Bereich Sucht, Suchttherapeuten). Durch die Quantität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist eine bessere Erreichbarkeit gewährleistet (verbesserte Sprechzeiten, kürzere Wartezeiten, mehr Hausbesuche,  bessere Vertretungsmöglichkeiten, Hilfe aus einer Hand). Zudem sind dauerhaft spezialisierte und individuelle Behandlungsangebote für Betroffene und Angehörige möglich (z.B. Angebot für junge Cannabiskonsumenten, niedrigschwellige Angebote, wie z.B. Frühstück für Frauen und Männer, Gruppenangebote wie z.B. Eltern-/Angehörigenkreis, Motivationsgruppe, Cleangruppe, Glücksspielabhängigkeit etc.)

In einer zukünftigen zweiten Phase wird das Kompetenzzentrum Sucht um den Bereich Sozialpsychiatrie erweitert werden (3,5 weitere Stellen/insgesamt dann 16 Stellen). Durch Bündelung der Aufgabengebiete und der personellen Kapazitäten entstehen weitere Synergieeffekte. Insbesondere bei Menschen mit Doppeldiagnosen (Psychiatrische Erkrankung/Suchtabhängigkeit) führt dies zu einer verbesserten Betreuung.

Am Ende der Neustrukturierung von Suchthilfe und Sozialpsychiatrie im Gesundheitsamt der Stadt Oberhausen steht dann das Kompetenzzentrum Suchtberatung und Sozialpsychiatrie.

Die Psychiatrie- und Suchtkoordination/Suchthilfeplanung sowie die Präventions- und Öffentlichkeitsangebote werden im Gesundheitsamt auf der Tannenbergstraße 11-13 in Alt-Oberhausen zu finden sein. Hauptstandort der Beratung und Vermittlungsangebote wird die ehemalige Drogenberatung auf Dorstener Straße sein.