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Fördermaßnahme für Deutschen Lesepreis nominiert

16.09.2019

Die Maßnahme „Förderung von Schüler*innen mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten an Oberhausener Grundschulen“ ist in der Kategorie „Herausragendes kommunales Engagement“ für den Deutschen Lesepreis 2019 nominiert. Insgesamt stehen 48 Projekte und Personen in fünf Kategorien auf der diesjährigen Shortlist des Deutschen Lesepreises. Ausgewählt wurden sie aus rund 700 Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet – das sind mehr als dreimal so viele wie im Vorjahr. Zusätzlich verleiht die Commerzbank-Stiftung den Sonderpreis für prominentes Engagement an eine Person des öffentlichen Lebens. Die Preisträger werden am 6. November in Berlin gekürt.

Hintergrund: Richtig Schreiben und Lesen zu können wird als wesentlicher Indikator von guter Bildung bewertet und zur Legitimation von Entscheidungen über Bildungswege und gesellschaftliche Partizipation herangezogen. Aufgrund eines Beschluss des Jugendhilfeausschusses startete am 1. Mai 2006 unter Federführung des Bereiches Jugendamt und soziale Angelegenheiten in Zusammenarbeit mit dem Schulamt und der Schulaufsicht die Maßnahme „Förderung von Schüler*innen mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten (LRS) an Oberhausener Grundschulen“. Kooperationspartner ist seit 2007 die Erziehungsberatung mit Familien- und Schulambulanz des Caritasverbandes Oberhausen. Ziel ist es, Auffälligkeiten so früh wie möglich zu erkennen und schnellstmöglich entgegenzuwirken sowie Ängsten und Misserfolgen, Motivationsverlust und einer Generalisierung von Lernversagen und Schulunlust vorzubeugen. Je früher und qualifizierter die Förderung einsetzt, desto größer sind die Erfolgsaussichten. 

Hoher Bedarf an Leseförderung: Lesekompetenz ist die entscheidende Grundlage für den Bildungserfolg und den weiteren Lebensweg von Kindern und Jugendlichen. Allerdings zeigen PISA- und IGLU-Studien sowie OECD-Berichte für die Lesekompetenz von Kindern in Deutschland seit Jahren große Defizite auf: 18,9% der Grundschulkinder und 16,2 % der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler verfügen nur über eine (sehr) schwache Lesekompetenz. Darüber hinaus können laut LEO-Studie 2018 rund 6,2 Millionen Erwachsene hierzulande nicht richtig lesen. Für eine funktionierende Gesellschaft bedarf es jedoch der Lesekompetenz all ihrer Mitglieder. Daher ist Leseförderung unabdingbar: überregional ebenso wie vor Ort. Flächendeckend lässt sich dies nur mit einem breiten gesellschaftlichen und individuellen Engagement umsetzen.

Der mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Deutsche Lesepreis ist eine gemeinsame Initiative von Stiftung Lesen und Commerzbank-Stiftung und wird seit 2013 für vorbildhaftes Engagement in der Leseförderung verliehen. Unterstützt werden die Initiatoren von FRÖBEL e.V., der PwC-Stiftung Jugend – Bildung – Kultur, der Arnulf Betzold GmbH, der Fachgemeinschaft buch.netz im Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V., der MELO Group GmbH & Co. KG und der Stiftung Kinder fördern – Zukunft stiften. Die Auszeichnung steht unter der Schirmherrschaft der Staatsministerin für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters.

Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, erklärt: „Jedes Kind in Deutschland hat ein Recht auf Leseförderung. Um junge Familien, Kita- und Schulkinder für das Lesen zu begeistern, braucht es jedoch Projekte, die zu ihrem Alltag passen und individuelle Bedürfnisse berücksichtigen. Die Shortlist des Deutschen Lesepreises zeigt auch in diesem Jahr, dass es im ganzen Bundesgebiet herausragende Initiativen gibt. Ob digital oder analog, in der Stadt oder auf dem Land, für kleine oder große Kinder: Diese Leseförderprojekte sind erfinderisch, erprobt und erfolgreich. Meinen herzlichen Glückwunsch und großen Dank an alle Nominierten.“

Astrid Kießling-Taşkın, Vorständin der Commerzbank-Stiftung, betont: „Die große Anzahl an Bewerbungen zeigt, wie bekannt und bedeutend der Lesepreis mittlerweile ist. Das macht uns als Mitinitiatoren natürlich stolz. Es zeigt aber auch, welche Wirkung mit nachhaltiger Förderung erzielt werden kann. Und das ist wesentlich wichtiger. Das ist genau das, was wir erreichen möchten: einen werthaltigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft leisten.“