Spannende Theater-Spielzeit

Kinderschminken beim Theaterfest
Kinderschminken beim Theaterfest
Was nutzt das? Diese Frage stellt das Theater Oberhausen zur Spielzeit 2014/15, die am 12., 13. und 14. September im Großen Haus mit dem Zukunftsstück „Anarchie in Ruhrstadt“ beginnt. Eine Frage, die die Theaterbesucher für sich selbst beantworten sollen. Warum braucht eine Stadt ein Theater? Intendant Peter Carp hatte bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Spielplanes darauf eine Antwort: „Theater lässt uns unser eigenes Leben spannender leben, es gibt uns mehr Fantasie für unser Leben.
 

Viel überregionale Wahrnehmung habe das Haus nach Worten Carps in der vergangenen Spielzeit trotz dünner Personal- und Finanzdecke erfahren dürfen. Der Intendant nicht ohne Stolz: „Man spricht vom Theater Oberhausen.“ Auch für die neue Spielzeit gelte, dass man nicht alles machen könne, was man gern wolle. Dennoch dürften sich die Besucher auf viele Uraufführungen, Koproduktionen, Wiederaufnahmen sowie preisgekröntes Kinder- und Jugendtheater freuen.

Nach dem Theaterfest startet die neue Spielzeit am 12., 13. und 14. September im Großen Haus mit dem Zukunftsstück „Anarchie in Ruhrstadt“, eine Koproduktion mit dem Ringlokschuppen Mülheim und Urbane Künste: Die 2014 von einem Kollektiv junger Kreativer gegründete Ruhrstadt versinkt 2044 im Chaos. Iim Theater Oberhausen kreieren „copy & waste“, bekannt für rasante, bissige und lustvolle Theaterabende, das große Finale – den Kampf in der Donnerkuppel.

Viele gute Hardrock-Klassiker und ordentlich was auf die Ohren gibt’s bei der Carp-Inszenierung von Frank Goosens Kultroman „So viel Zeit“, ein Stück um vier Männer Mitte vierzig, die beschließen, eine Band zu gründen (Premiere: 27. September, Großes Haus). „Die Verwandlung“, Kafkas berühmte Kurzgeschichte, wird am 24. Oktober im Theater uraufgeführt. Regie führt der ukrainische Starregisseur Andriy Zholdak, der in Oberhausen bereits Henry Millers „Sexus“ und Dostojewskijs „Der Idiot“ inszenierte.

Bram Jansen („Anatol“) bringt am 7. November im Malersaal Heinrich von Kleists „Das Käthchen von Heilbronn“ auf die Bühne. „In einem tiefen, dunklen Wald…“ von Paul Maar ist in dieser Spielzeit im Großen Haus das Kinderstück um zwei weibliche Heldinnen (Premiere: 22. November). „Atmen“ von Duncan Macmillan, ein komisches Zwei-Personen-Stück um die Gedanken eines Paares, die auf einem Ikea-Parkplatz damit beginnen, ob man heute noch Kinder in die Welt setzen soll, wird dann ab 12. Dezember im Malersaal gespielt.

Von Liebe als dunkle Obsession handelt das düstere und leidenschaftliche Stück „Sturmhöhe“, das Lily Sykes (bekannt in Oberhausen aus „Die Schöne und das Biest“ und „Der geheime Garten“) am 16. Januar im Großen Haus inszeniert. Freuen darf man sich im Januar in der Theater-b.a.r auch auf das Nachfolgeformat der „Hitparade“, die neue Late Night Show „Schall & Rausch“ von Bastian Kabuth und Marin Müller-Reisinger.

2015 außerdem im Großen Haus: „Hamlet“ von William Shakespeare (27. Febr.), „Die Schutzbefohlenen“ von Elfriede Jelinek (Regie Peter Carp), – hier geht es um die Situation von politischen Flüchtlingen und wie unsere Gesellschaft damit umgeht (27. März) -, die Komödie „Der nackte Wahnsinn“ von Michael Frayn (8. Mai) sowie im März die Kinder- und Jugendstücke „Animal Farm“ und „Der Räuber Hotzenplotz“, beides Koproduktionen von Showcase Beat Le Mot mit dem Theater an der Parkaue Berlin und dem Forum Freies Theater Düsseldorf.

Im Malersaal kommt 2015 das Jugendstück „Räuberhände“ von Finn-Ole Heinrich auf die Bühne, das Musical-Experiment „Sweat Shop“ mit der stadtbekannten „geheimagentur“, eine musikalische Weltentstehungs-Revue vom Urknall bis heute in elf Bildern (für Kinder von 5 bis 99) und „Gier und Bescheidenheit“, eine Produktion, die das Ensemble des Theater Oberhausen komplett selbst verantwortet. Ergebnis hier, so Intendant Peter Carp: offen! In der b.a.r gibt es dazu noch das Musikstück „Eine Sommernacht“ (5. Febr.). Das Außenprojekt der Spielzeit, die interaktive Performance „Mord im Alltag“ von Uwe Mengel, startet im Mai nächsten Jahres.